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1 LP -
AVRS
6386 - (rec) 1965*
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1 LP -
VCS 10008 - (c) 1967 |
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2 CD -
ATM-CD-1275 - (c) 2003 |
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Georg Philipp
Telemann (1681-1767)
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Konzertante
Musik auf Originalinstrumente - Musique
de Table (Production III), Vol. 1 |
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Ouverture
avec la suite, à sept instruments
für zwei Oboen, Streicher und Basso
continuo |
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34' 14" |
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- Ouverture
(Lentement / Presto / Lentement)
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9' 58" |
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A1 |
- Bergerie |
4' 28" |
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A2 |
- Allegresse |
3' 13" |
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A3 |
- Postillons |
2' 22" |
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A4 |
- Flaterie |
3' 36" |
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A5 |
- Badinage |
2' 56" |
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A6 |
- Menuet |
5' 13" |
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B1 |
- Conclusion
(Furioso)
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2' 18" |
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B2 |
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Concert
à sept für zwei Naturhörner in Es,
Streicher und Basso continuo |
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18' 12" |
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- Maestoso |
2' 49" |
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B3 |
- Allegro |
5' 22" |
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B4 |
- Grave |
3' 40" |
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B5 |
- Vivace |
5' 21" |
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B6 |
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CONCENTVS
MVSICVS, Ensemble für alte Musik |
INSTRUMENTARIUM: |
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-
Alice Harnoncourt, Violin |
Violine: Jakobus
Stainer, Absam 1658 |
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-
Walter Pfeiffer, Violin |
Violine: Jakobus
Stainer, Absam 1677 |
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-
Stefan Plott, Violin |
Violine: Klotz,
Mittenwald 18. Jahrhundert |
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-
Josef de Sordi, Violin |
Violine: Klotz,
Mittenwald 18. Jahrhundert |
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-
Nikolaus Harnoncourt,
Violonccello |
Viola: Marcellus
Hollmayr, Wien 17. Jahrhundert |
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-
Eduard Hruza, Violone |
Violoncello: Andrea
Castagneri, Paris 1744 |
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-
Kurt Theiner, Viola |
Violone: Antonz Stefan
Posch, Wien 1729 |
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-
Jürg Schaeftlein, Barockoboe |
Cembalo: Kopie eines
italienischen Kielflügels um 1700 von M.
Skowroneck, Bremen |
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-
Karl Gruber, Barockoboe |
Barockoboe: P. Paulhahn,
deutsch um 1720 |
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-
Bernhard Klebel, Barockoboe |
Barockoboe: Kopie nach
P. Paulhahn von H. Schück, Wien |
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-
Herbert Tachezi, Cembalo |
Barockoboe: A. Grenser,
Dresden um 1750 |
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-
Otto Fleischmann, Barockfagott |
Barockfagott: Wien 18.
Jahrhundert |
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-
Hermann Rohrer, Naturhorn in Es |
Naturhörner in Es: J.
Huschauer, Wien um 1756 |
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-
Hans Fischer, Naturhorn in ES |
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Luogo e data
di registrazione
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Vienna (Austria) - 1965* |
Registrazione
live / studio
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studio |
Producer / Engineer
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Prima Edizione
CD
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Artemis Classics "The Bach
Guild" - ATM-CD-1275 - (2 cd) - 51' 16"
+ 44' 12" - (c) 2003
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Prima
Edizione LP
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-
Amadeo - AVRS 6386 - (1 lp) - 51'
16" - (rec) 1965*
- Vanguard "Cardinal Series" - VCS 10008
- (1 lp) - 51' 16" - (c) 1967
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Nota |
* I
riferimenti al luogo di
registrazione ed alla data di
pubblicazione non sono riportati
nelle note a corredo del disco ma
sono desunti nei seguenti testi:
""Die Seltsamsten Wiener der Welt"
(Mertl, Turković, Residenz
Verlag,2003 ) e "Wir sind eine
Entdeckergemeinschaft" (A. &
N. Harnoncourt, Residenz Verlag,
2017). |
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Notes
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Nach den Forschungen
Seifterts dürfte Telemann für seine
musikalischen Aufführungen in Hamburg
acht bis neun Musiker zur Verfügung
gehabt haben, fur besondere Aufgaben
werden wohl gelegentlich noch Solisten
hinzugekommeni sein. Diese Besetzung
entspricht ungefähr der damals in
Deutschland allgemein üblichen. Bachs
Brandenburgische Konzerte sind für einen
ähnlich dimensionierten Klangkörper
geschrieben worden. Die Grenzen zwischen
Orchester und Kammermusik waren fließend
und schon eine doppelte Besetzung der
Geigen genügte für den
Solo-Tutti-Kontrast. Die Komponisten
jener Zeit waren noch so eng mit der
Praxis verbunden, sie schrieben ihre
Musik ausschließlich mit dem Gedanken an
die Aufführung in ihrer Zeit, in ihren
Gegebenheiten, daß der Gedanke, sie
hätten ihre Werke mit einem
zukunftsahnenden Ohr den Instrumenten
und Orchestern späterer Zeiten
zugedacht, völlig abwegig ist. Solche
Ideen sind typisch für die Denkweise des
ichbezogenen, in seiner Zeit
,,unverstandenen", für die Zukunft
schreibenden Komponisten viel späterer
Zeiten. - Was für die Musik und die
Besetzungsstärke gilt, trifft auch für
das rein Klangliche, das Instrumentarium
zu. Alle Instrumente haben zur Zeit
Telemanns ganz anders geklungen als
heute: Die Streichinstrumente waren um
mehr als die Hälfte leiser und viel
obertonreicher, d. h. schärfer. Die
Darmsaiten und die viel leichteren Bögen
des 18. Jahrhunderts bedingen eine ganz
andere Artikulation, wie sie auch aus
den Schulwerken jener Zeit hervorgeht.
Die Holzblasinstrumente (hier die Oboen)
waren nahezu klappenlos, auch sie waren
wesentlich leiser als die modernen. Die
verschiedenen Tonarten und viele
Tonverbindungen erhielten durch den
Wechsel von "offenen" Griffen und
"Gabelgriffen" charakteristische
Klangwirkungen, deren Buntheit auf den
klappenreichen "chromatischen"
Blasinstrumenten der heutigen Zeit nicht
erzielbar ist. Auch die
Blechblasinstrumente, in diesem Falle
Naturhörner in Es, sind im Vergleich zu
den modernen Ventilhörnern viel leiser
und weicher im Klang. Es können durch
Veränderung der Lippenspannung
ausschließlich die Naturtöne der
Grundskala hervorgebracht werden, deren
Tonhöhe und Klangfarbe durch ,,Stopfen”
mit der Hand modifiziert werden kann.
Telemann geht in seinem Concerto bis an
die Grenzen des auf Naturhörnern
ausführbaren.
Eine Ausführung in der ursprünglichen
Besetzung und mit alten Instrumenten
löst von selbst alle Probleme der
Balance, da diese Instrumente vom
Komponisten in idealer Weise eingesetzt
wurden. Darüber hinaus wird uns jene
Buntheit, Charakteristik und Transparenz
des Klangbildes wiedergegeben, die einst
wesentlich für die Darstellung von
Barockmusik waren und die in der
Entwicklung des modernen Orchesters
zugunsten größerer Glätte im Klanglichen
und Technischen aufgegeben werden
mußten.
Die "Ouverture avec la Suite" ist im
frcinzösischen Stil, der allerdings echt
telemannisch abgewandelt ist,
geschrieben. Zwei solistische Oboen und
zwei Soloviolinen bringen einen für eine
Suite ungewöhnlich konzertanten
Charakter in dieses Stück. Dem Gebrauch
der Zeit entsprechend, wurde dem
"Fondement", bestehend aus Cello,
Violine und Combalo, ein Fagott
beigegeben. Wie in vielen Suiten
französischer Komponisten, bosondcrs für
Sologambe, überwiegen die wohl aus
Tanzformen abgeleiteten Charakterstücke:
Bergarie, Allegresse (Gavotte),
Postillons, Flaterie (Sarabande),
Badinage (Gavotte), nur das Menuet ist
als solches bezeichnet. Die
abschließende Conclusion ist ein
grandios auskomponierter Schlußakkord in
B-dur, um ein sieghaftes Fanfarenthema
gebaut.
Das Concerto läßt neben dem als
Hauptsolisten beschäftigten Hörnerpaar
immer wieder die beiden Soloviolinen,
änlich wie auch in der Suite,
hervortreten. Hier ist besonders im
abschließenden, sehr jagdlichen Vivace
schon eine typisch hornmäßige Schreibart
gefunden. (Die Hornkompositionen jener
Zeit unterscheiden sich im allgemeinen
kaum von den Stücken für Trompete.) Bei
den sich oftmals wiederholenden Phrasen
der Soloviolinen im zweiten langsamen
Satz ist ihnen Gelegenheit zur
Improvisation gegeben.
Nikolaus
Harnoncourt
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Nikolaus
Harnoncourt (1929-2016)
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