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1 LP -
AVRS 6233 - (p) 1961*
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1 CD -
423 417-2 - (c) 1987 |
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Instrumentalmusik am Hofe
Maximilians I. |
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Heinrich Isaac
(um 1450-1517) -
Instrumentalstück ohne Titel - Par ung
chies do cure - Instrumental-fassung des
Innsbruck-Liedes - La la ho ho - Helas |
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5' 31"
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A1 |
Heinrich Isaac -
La mi la sol - Instrumentalstück ohne
Titel - Tartara |
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5' 06" |
A2 |
Heinrich Isaac -
Der Hund |
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4' 13"
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A3 |
Heinrich
Isaac - Jay pris amours -
Maudit soyt - Lombre - Palle, palle - Et
ie bois d'autant |
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9' 10"
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A4 |
Ludwig
Senfl (um 1492-1555) - Das
erst, K. Dein bin ich - Das ander, ich sag
und clag - Das dritt, M.Dein bin ich - Das viert, es
taget vor dem walde - Fortuna, ad voces
musicales |
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6' 55"
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B1 |
Josquin Desprez
(1450-1521) - Instrumentalstück:
vive le roy - Adieu mes amours - Basies
moy - De tous biens
(Canon: Petrus et Johannes currunt in
puncto) |
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4' 49"
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B2 |
Jacob
Obrecht (1430-1505) - Fors
seulement |
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2' 31"
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B3 |
Anonym
- Bicinium |
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0' 47" |
B4 |
Loyset
Compère (um 1450-1518) -
Et dunt |
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1' 05" |
B5 |
Jacob
Obrecht - Tsat een meskin |
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1' 49" |
B6 |
Anton
Brumel (um 1460-1520) -
Fors seulement - Vray dieu d'amours -
Bicinium
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4' 34" |
B7 |
Heinrich
Finck (1445-1527) -
Greiner, Zanner |
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1' 29" |
B8 |
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CONCENTVS
MVSICVS, Ensemble für alte Musik |
INSTRUMENTARIUM: |
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-
Alice Harnoncourt |
Renaissanceblockflöten
in c', f', g'. c" (Kopien: M.
Skowroneck, Bremen) |
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-
Jürg Schaeftlein |
Tenorposaune,
Friedrich Ehe, Nürnberg, um 1700
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-
Leopold Stastny |
Pardessus de Viole,
Ludovicus Guersan, Paris, 1742 |
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-
Hans Pöttler |
Diskant Viola da Gamba,
Jacob Weiß, Salzburg, 1714 |
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-
Kurt Theiner |
Tenor Viola da Gamba,
Brescia, Ende des 16. Jahrhunderts |
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-
Nikolaus Harnoncourt |
Baß
Viola da Gamba, Jakob Precheisn, Wien
1670 |
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-
Ernst Knava |
Tenorbratsche,
Marcellus Hollmayr, Wien, 17.
Jahrhundert |
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-
Hermann Höbarth |
Baß
Fiedel, Stefanus de Fantis,
Oberitalien, 1558 |
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Türkisches
Tamburin |
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Um dem zarteren
Klang der Originalinstrumente auch
un der Wiedergabe so nahe als möglich
zu kommen, möge
man den Lautsprecher etwas weniger
laut einstellen, als man es
normalerweise tut. |
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Luogo e data
di registrazione
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Casino Baumgarten, Vienna
(Austria) 1961* |
Registrazione
live / studio
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studio |
Producer / Engineer
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Prima Edizione
CD
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Amadeo "Classic sound" - 423
417-2 - (1 cd) - 48' 51" - (c) 1987 -
AAD
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Prima
Edizione LP
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Amadeo - AVRS 6233 - (1 lp) -
48' 51" - (p) 1961*
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Nota |
* I
riferimenti al luogo di
registrazione ed alla data di
pubblicazione non sono riportati
nelle note a corredo del disco ma
sono desunti nei seguenti testi:
""Die Seltsamsten Wiener der Welt"
(Mertl, Turković, Residenz
Verlag,2003 ) e "Wir sind eine
Entdeckergemeinschaft" (A. &
N. Harnoncourt, Residenz Verlag,
2017). |
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Notes
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DER SPÄTERE
RÖMISCH-DEUTSCHE KAISER MAXIMILIAN I.
war schon von Jugend auf ein
begeisterter Musikliebhaber. Seine
Vermählung mit Maria von Burgund brachte
ihn 1477 als Prinzgemahl an den
glänzendsten Hof Europas. Die Vorfahren
seiner jugen Gattin, die Herzoge von
Burgund, hatten als freigebige Förderer
der Kunst stets die besten Maler und
Musiker an ihren Hof gezogen. Marias
Vater, Herzog Karl der Kühne, war selbst
ausübender Musiker gewesen und hatte
seiner Tochter eine einzigartige
Hofmusikkapelle hinterlasen. Hier
empfing nun der aufnahmsbereite junge
Maximilian unauslöschliche musikalische
Eindrücke; er widmete auch späterhin
seiner Hofkapelle, die ihn überallhin
begleiten mußte, besondere Sorgfalt und
Liebe. Aus einigen Quellen kennen wir
ziemlich genau das Repertoire der
Hofkapelle, das zu nicht geringem Teil
aus Instrumentalmusik bestand.
Obrecht, Isaac und Josquin, die drei
größten Komponisten aus der Zeit
Maximilians, waren die ersten, die reine
Instrumentalmusik in größerer Menge
komponierten. Die vielen
Hoffestlichkeiten steigerten den Bedarf
an weltlichen Musikwerken Ausgeführt
wurden diese Werke auf Gamben aller
Größen, wie sie damals in Gebrauch
kamen, auf Lauten, Harfen, Blockflöten,
Posaunen usw.
Mit Heinrich Isaac gewann Maximilain
1496 den überragenden Hofkomponisten. Er
war in seiner niederländischen Heimat
zum Musiker ausgebildet worden und dann
an den prachtliebenden Hof des Mediceers
Lorenzo Magnifico nach Florenz gegangen.
Dort fand er seine endgültige
Wahlheimat; selbst der Aufenthalt an
Maximilians Hof sagte ihm weniger zu
Seine zahlreichen Instrumentalwerke, der
froßen niederländischen Tradition
verpflichtet, verbinden virtuose
Spielfreudigkeit mit hochentwickelter
Satzkunst. Oft wird, wie bei anderen
Komponisten dieser Zeit auch, das
thematische Material einem Lied
entnommen.
Isaacs berühmtester Schüler, Ludwig
Senfl, wurde in noch sehr jungen Jahren
sein Nachfolger in der Hofkapell. In
seinen vier Liedvariationen wird dem
ersten Thema ein zweites ("Es taget vor
dem Walde") in kompliziertem und doch
höchst lebendigem Satz entgegengestellt.
In "Fortuna" ad voces musicales" läßt
Senfl die "voces musicales", d. h. die
Töne des Hexachords, auf - und
absteigend erst stufen -, dann
sprungweise von der ersten Stimme
spielen, während die zweite das
Fortuna-Lied spiel. Dieses kunstvolle
Cantus-firmus-Duett wird von zwei
rhythmisch bewegten Unterstimmen
begleitet.
Heinrich Finck kam nach langem
Wanderleben um 1514 ebenfalls zur
kaiserlichen Kapelle. Die Niederländer
Josquin, Obrecht, Brumel und Compère
waren zwar nie in Maximilians Kapelle
beschäftigt, doch wurden ihre Werke dort
sehr häuftig gespielt Obrecht, zu
Maximilians burgundischen Zeiten Leiter
des Chores in Brügge, muß dem Kaiser von
damals her persönlich gut bekannt
gewesen sein. Josquin, der ähnlich wie
Isaac vorwiegend in Italien lebte, war
mit den bedeutendsten Fürsten seiner
Zeit, so mit Maximilians Sohn Philipp
dem Schönen und König Ludwig XII. von
Frankreich in engster Verbindung. Der
Kaiser hatte ihn zum Propst von Condè
ernannt; dort verbrachte der Meister
auch seinen Lebensabend. Für Ludwig XII.
schrieb er sein UIUE (Vive) LE ROI (die
Töne ut, mi, ut,
re, re, sol, mi
bilden das Thema) als Neujahrsgruß. In
"De tous bien" spielen die beiden
Obertimmen das Lied, während die belden
Bässe strengen Kanon im Einklang
ausführen.
Nikolaus
Harnoncourt
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Nikolaus
Harnoncourt (1929-2016)
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